Diversity, LGBTQ+ und Toleranz werden immer wichtiger. Immer noch sind viele Menschen in Deutschland voreingenommen und haben Vorurteile gegenüber bestimmten Gruppen. Das Beste was man dagegen machen kann, ist reden, reden, reden. Aufklärung schafft Verständnis und Verständnis schafft Akzeptanz und Toleranz. Die Aufklärung sollte so früh wie möglich stattfinden, im Elternhaus, aber auch in der Schule.
So hat zum Beispiel der ARD zum Diversity Tag am 18.05.21 die 9e zu einer Teams-Podiumsdiskussion unter der Moderation von Claudia Stamm zu den Themen Rassismus, Homophobie etc. eingeladen. Als Gäste waren da: Eva Apfl, Özlem Sarikaya, Katharina Roeb, Patrick Wolf und Wilson Thomas Pearce. Viele von ihnen haben Erfahrungen mit Ausgrenzung und der Angst vor dem nicht akzeptiert werden gemacht. So hat zum Beispiel Wilson Thomas Pearce, der sich durch seinen Afro und die dunklere Haut abhebt, früher immer versucht sich anzupassen, kein Aufsehen zu erregen, nichts Schlechtes machen sonst heißt es gleich „Ach der wars. Wundern tut mich das nicht.“ Diejenigen, die Vorurteile gegen eine bestimmte Gruppe haben, sehen vieles direkt als Bestätigung ihrer Meinung. Leute, die sich dann sehr gut machen, werden als „Vorzeige–Migranten“ bezeichnet, aber wie Özlem Sarikaya sagt, gibt es so etwas nicht. Jeder hätte mal einen schlechten Tag und einen, an dem es gut läuft. Es hilft nichts die gesamte Gruppe als grundsätzlich schlecht zu bezeichnen und dann Einzelne hervorzuheben. Es braucht Akzeptanz, für die, die sich bemühen, die hier sind und einen Teil unserer Gesellschaft sind und sein wollen. Nicht nur das Ergebnis zählt, auch die Leistung und Bemühungen sollten anerkannt werden. Doch Probleme gibt es nicht nur in dem alltäglichen Leben, sondern auch in den Medien. Wenn Dunkelhäutige in Talkshows als Alibi benutzt werden, weil z.B. zuvor über eben jene geschimpft wurde, dann hat das nichts mit Toleranz zu tun, sondern ist nur Marketing. Und auch viele Schulen haben mit Rassismus, Ausgrenzung und Mobbing Probleme. Deshalb setzt sich Patrick Wolf für die „Schule ohne Rassismus mit Courage!“ ein. Das ist ein Projekt bei dem sich 70% der Schüler*innen in einer geheimen Abstimmung damit einverstanden erklären müssen, dass sie sich aktiv gegen Diskriminierung und besonders Rassismus einsetzen wollen. Das Schild, dass man nach dieser Abstimmung für die Schule bekommt, soll jeden Tag erinnern, dass Rassismus allgegenwärtig ist und bekämpft werden muss.
Aber nicht nur Rassismus war Thema der Debatte, an der sich die Schüler*innen durch den Chat auch beteiligen konnten, auch Behinderung wurde mit der schwerhörigen Eva Apfl besprochen. Sie nennt sich selbst behindert, ein Begriff, der durch falsche und beleidigende Nutzung in Verruf geraten ist. Inzwischen sagt man „Mensch mit Beeinträchtigung“ oder „Mensch mit Handicap“. „Jeder kann das für sich ausmachen, wie er genannt werden möchte, was aber nicht geht ist, dass andere Leute dir sagen wie du deine Einschränkung benennen möchtest.“ So meinte ein Bekannter von ihr, dass sie doch bitte nicht behinderter Mensch zu sich sagen soll, das sei politisch nicht korrekt. Aber das sei doch ihre Sache. Dass die bewusste oder nicht bewusste falsche Nutzung solcher Begriffe zu Problemen führen kann, zeigt auch Katharina Roeb, die den LGBTIQ+ Podcast „Willkommen im Club“ produziert. Sie ist lesbisch und hatte in ihrer Schulzeit auf einer Mädchenschule große Angst irgendjemand könnte dahinterkommen. Das wurde zusätzlich durch das Spiel „Bist du Lesbisch oder nicht“ befeuert. Bevor man solche Aktionen startet, sollte man darüber nachdenken, was so etwas für Auswirkung auf betroffene Menschen haben kann.
Auch wenn viele Menschen mit Demonstrationen und Veranstaltungen – wie diesem ARD Diversity Tag – auf die Probleme in der Hinsicht zeigen, ist es noch ein weiter Weg, bis endlich Akzeptanz herrscht. Aber ein erster Schritt für jeden, ist sich zu informieren, zuzuhören und nachzudenken und dann – ganz wichtig – handeln.
Ein Beitrag der Mittelstufenredaktion