Ein Beitrag von Maximilian Büchler
In Deutschland fahren nach Umfragen von Statista ca. 14,61 Millionen Leute Ski. Im Allgäu kann man sich auf 341 Pistenkilometer freuen und die Skigebiete werden von 204 Skiliften erschlossen. Ski fahren gilt als „in“ und immer mehr Menschen begeben sich auf die Pisten.
So auch der TV Kempten, der auch eine Ski Abteilung hat. Sie fährt jeden Samstag für 7 oder 8 Stunden zum Ski fahren. Je nach Alter und Einschätzung der Trainer werden die Jugendlichen in unterschiedlichen Gruppen eingeteilt, mit denen sie dann den ganzen Tag über zusammen Ski fahren. Dass dieses Konzept aufgeht, beweisen die regelmäßig vollen Busse des Vereins.
Ich war das vergangene Jahr jeden Samstag dabei und will hier einen kleinen Einblick in das coole und sportliche Hobby geben.
Die “Freestyler”, wie meine Gruppe sich nennt, ist vor allem abseits der Piste im Tiefschnee zu finden und um ehrlich zu sein, waren einige waghalsige Sprünge und Abfahrten auch dabei. Wer bei den Freestylern ist, muss Ski fahren können und über die richtige Portion Mut verfügen, denn unsere Trainer kennen jeden Winkel der Piste und lassen sich immer etwas Neues und noch Ausgefalleneres einfallen. Vor allem im Januar bei optimalem Tiefschnee macht sich die Gruppe alle Ehre, denn dann sind alle Hindernisse durch meterhohen Schnee bedeckt und sind dementsprechend ungefährlich zu befahren.
“Sobald man im Tiefschnee ist, hat man das Gefühl in eine andere Welt einzutauchen!”
Ohne passende Ausrüstung sollte man sich im Tiefschnee aber nicht austoben, weil man trotz schützender Schneedecke nie weiß, was unter einem alles ist. Als Mindestschutz sollte man sich einen Rückenprotektor und einen Helm zulegen, denn im Ernstfall können sie vor Verletzungen schützen. Um im Tiefschnee besser fahren zu können, gibt es speziell entwickelte Powderski, die über eine breitere Auflagefläche verfügen, mehr Auftrieb bieten und so ein besseres Fahren ermöglichen. Sie kosten neu im Schnitt zwischen 300 bis 400 Euro, sind aber im Schnee jeden Cent wert.
Wie auch auf der Piste gelten abseits bestimmte Regeln und es ist Pflicht diese zu beachten, da das Betreiberpersonal die Pisten am besten kennt und vor möglichen Gefahren warnt. Obwohl es diese Warnungen für die Skigebiete gibt, haben sich in der Saison 15/16 (letzte Erhebung) ca. 41000 Menschen in Deutschland beim Skifahren verletzt. Im direkten Vergleich ist das Abseitsfahren ohne Frage gefährlicher als das normale Fahren auf der Piste, allein schon, da das Risiko eine Lawine auszulösen um ein Vielfaches höher ist. Allerdings muss man auch sagen, dass sich die Raser auf der Piste befinden und dadurch das Risiko der Kollision neben der Piste deutlich niedriger ist.
„Abseits = Freiheit“
Ein Vorteil des Tiefschneefahrens ist die vollkommene Abgeschiedenheit vom Rest der Pistenabschnitte. Es fahren wenig Leute dort und das macht das Skifahren als Ausgleich zum Alltag attraktiv. Da abseits keine Pistenfahrzeuge fahren, ist der Schnee nur von Skifahrern benutzt und viel angenehmer als auf der Piste. Auch Stürze sind leichter wegzustecken, da man gefühlt in Watte fällt. Aber das wirklich geniale ist die Herausforderung zwischen Bäumen, Ästen und Gestrüpp zu fahren und seine Fähigkeiten auf die Probe zu stellen. Einziger Nachteil ist, dass man sich auskennen muss und lieber in der Gruppe fährt, damit Hilfe nicht weit ist, wenn man einmal stürzt.
Tourenski als Alternative…
Wer dem regen Pistenbetrieb entgehen will, dem sind Tourenski zu empfehlen. Tourengehen wird von manchen als Spaziergang belächelt, ist aber enorm anstrengend und erfordert eine hohe Grundfitness. Beim Tourenski setzt man sich von allen anderen Skifahrern ab und leistet dabei noch einen Beitrag zum Umweltschutz, da man auf Skilifte verzichtet. Man ist komplett frei und muss sich nicht an die Lift-Infrastruktur halten, und kann dementsprechend Touren gehen, die nur von wenigen Leute schonmal gefahren wurden.
Je nachdem wie viel Freizeit man hat, bietet das Allgäu perfekte Voraussetzungen und einzigartige Möglichkeiten um den Skisport auf unterschiedlichste Weise zu genießen.
Ausrüstung ist ausleihbar!
Wenn man keine Ski-Ausrüstung besitzt, kann man sie ohne Probleme und ohne zu großen finanziellen Aufwand besorgen oder ausleihen.