Ein Beitrag von Gonca Mumcu
New York – Rio – Tokio? Oder doch ein kleines Städtchen in Nordirland? Wen zieht es denn nicht manchmal in die Ferne? Als Schüler macht man ja meistens noch Urlaub gemeinsam mit den Eltern. Aber irgendwann möchte man auch mal allein unterwegs sein. Warum nicht mal während der Schulzeit? Schließlich wird doch immer damit geworben, wie positiv sich ein Auslandsjahr auf die persönliche, schulische und sogar später auf die berufliche Laufbahn auswirken kann.
Ein “Auslandsjahr” umschreibt eine Zeit, die junge Leute zwischen dem 15.und dem 30. Lebensjahr in einem Gastland verbringen können. Das Besondere an diesem feststehenden Begriff ist: Ein Auslandsjahr muss nicht immer ein ganzes Jahr lang sein. Auch ein lediglich mehrmonatiger Auslandsaufenthalt fällt unter diese Bezeichnung.
Nach der Schule ging ich an den Strand schwamm oder surfte.
Nina Armatage, eine Schülerin unseres Gymnasiums, hat in der 10. Klasse, das war im Jahr 2017, fast sechs Monate in Australien, in Noosa an der Sunshine Coast, verbracht. Wie geil muss das denn sein? Deshalb hat CURSIV mit ihr ein Interview geführt, um mehr über ihre Zeit „Downunder“ zu erfahren
CURSIV: Wie würdest du deine Zeit in Australien beschreiben?
Nina A: Sehr schön, vor allem, weil ich fast täglich meinem Hobby, dem Surfen, nachgehen konnte.
CURSIV: Wie sah dein Alltag dort aus?
Nina A: Ich bin zur Schule gegangen, hatte dort aber nur 6 Fächer, die ich mir selber aussuchen konnte. Nach der Schule ging ich an den Strand, schwamm oder surfte. Surfen ist in Australien sehr gut möglich und ist dort im Laufe der Zeit zur Nationalsportart aufgestiegen.
CURSIV: War es schwer den verpassten Unterrichtsstoff nachzuholen?
Nina A: Es geht. In vielen Fächern hatte ich keine Schwierigkeiten, nur zum Beispiel in Mathe hatte ich ein paar Probleme. In den Sommerferien habe ich mir Zeit genommen, um den verpassten Stoff in Mathe nachzuholen und ich glaube es ist mir ganz gut gelungen. Dafür hat sich mein Englisch durch den Aufenthalt in Australien natürlich verbessert, was mir jetzt in der Oberstufe sehr nützlich ist.
CURSIV: Würdest du es weiterempfehlen?
Nina A: Auf jeden Fall. Diese Erfahrung und dieses Erlebnis werde ich niemals vergessen und es hat mich in vielerlei Weise geprägt und es war sehr hilfreich. Außerdem lernt man so viele neue Leute kennen, man sammelt viele Erfahrungen und das ist ziemlich cool.
Zwei weitere Schülerinnen aus der Q11, Jana Haltenberger und Leonie Gnadel haben in der 10. Klasse ein Auslandsjahr gemacht. Während Jana für 10 Monate in Mooresville, Bundestaat North Carolina, Amerika ihre Zeit verbracht hat, war Leonie für 10 Monate in Kanada, Salt Spring Island. Jana hat eine High-School besucht, wo sie selber viele Fächer auswählen durfte, was ihr besonders an dem amerikanischen Schulsystem gefallen hat und nach der Schule viele Aktivitäten machen konnte, wie zum Beispiel sich mit Freunden treffen. Jana sagt auch, dass ihr Auslandsjahr ihr besonders toll gefallen hat, weil sie sich gut mit ihrer Gastfamilie verstanden hat und sie nun weiß, dass sie auf einem anderen Kontinent ein zweites Zuhause hat.
Auch Leonie schwärmt von ihrem Auslandsjahr, welches ursprünglich nur 6 Monate lang sein sollte, aber auf 10 Monate verlängert wurde, da es ihr so gut gefallen hat. Leonie bestätigt Ninas Aussage, dass das Schwierigste an der ganzen Sache der verpasste Unterricht ist, vor allem in Mathe, sie es jedoch auch geschafft hat, da sie es von Mitschülern erklärt bekommen hat. Genau wie die zwei anderen kann Leonie ein Auslandsjahr weiterempfehlen, da sie der Meinung ist, dass man sehr viel über sich selbst lernt, man sich entwickelt, Dinge in einer anderen Perspektive sieht und vor allem, neue Leute kennenlernt, die von den unterschiedlichsten Ländern der Welt stammen.
Es gibt viele Möglichkeiten bei einem Schüleraustausch gefördert zu werden
Oft spielen die Sorge um das Kind und die Finanzierung eines Austauschjahres, bei den Eltern eine große Rolle, und deshalb bricht die Familie nicht immer gleich in Jubelstürme aus, wenn das eigene Kind mit dem Plan von einem Schüleraustausch um die Ecke kommt. Neben den Bedenken, die viele Eltern haben, wenn sie das eigene Kind allein in einem fremden Land wissen, steht letztlich häufig die Frage im Raum, wie man einen Schüleraustausch finanzieren kann. Nicht nur der Programmpreis, sondern auch die Kosten vor Ort – Taschengeld, Schulbücher, eventuell Schuluniform, das summiert sich – lassen einen Schüleraustausch recht kostspielig werden. Aber es gibt viele Möglichkeiten gefördert zu werden, wie zum Beispiel ein Auslands-BAföG.
Der Schueleraustausch.net-Vergleichsrechner unterstützt Schüler beim Finden der geeigneten Organisation: Nach Eingabe der eigenen Kriterien (bspw. Gastland, Dauer, Kosten, …) zeigt der Rechner die dazugehörigen Programme an. Somit kann man die Vielzahl der Veranstalter auf einige wenige eingrenzen. Außerdem kann man Bewertungen ehemaliger Austauschschüler lesen, und bekommt dadurch nicht nur einen kleinen Einblick hinter die Kulissen, sondern auch echte Eindrücke aus verschiedensten Gastländern. Das ist sehr hilfreich, insbesondere wenn man noch zwischen zwei oder drei Organisationen schwankt.